"Mit Abstand der beste Job, den ich bisher hatte!" Wandel im Junioren-Hauptamt der Floor Fighters

Sonntag, 09. April 2023

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Im Sommer 2021 hatten wir zum ersten mal die Möglichkeit einen hauptamtlichen Mitarbeiter für unsere Junioren zu beschäftigen. In der Folge fanden wir mit Julian Rüger eine absolute Topbesetzung für den Posten. Ein gestandener Floorballexperte mit Spieler- und Trainererfahrungen aus Deutschland, Lettland, der Schweiz sowie auf internationaler Bühne. Nun zieht es den gebürtigen Münchener wieder zurück in seine Heimat. Wir haben Julian interviewt, um für euch ein wenig mehr über seine Erfahrungen, die Visionen, die er im Verein mitgeprägt hat zu erfahren und was die hauptamtliche Stelle bei den Floor Fighters eigentlich ausmacht.

Zum Start ins Gespräch: kannst du uns erzählen, warum du die Floor Fighters verlässt? Stimmt etwas nicht mit uns?

Nein, (lacht) ganz und gar nicht! Es macht mir unheimlich viel Spaß, mit den Kids zu arbeiten und den Verein zu formen und nachhaltig auszurichten. Die Voraussetzungen und die Infrastruktur sind wirklich Top und das Vereinsleben und die Dynamik hinter den Kulissen ist absolut beeindruckend, das habe ich in der Form bisher an keiner meiner Stationen erlebt. Ich habe die Entscheidung sehr, sehr schweren Herzens getroffen, da ich nach fünf Jahren wieder in München leben und mehr für meine Freunde und Familie da sein möchte. Ich habe in den letzten Jahren extrem viel im Floorball gemacht und geschafft, aber konnte dadurch gleichzeitig auch vielen sehr tollen Menschen weniger Fokus schenken, wie ich es eigentlich gerne machen würde.

Was machst du denn eigentlich im Verein? Hat das deinen Erwartungen entsprochen, als du dich für den Schritt nach Chemnitz entschieden hast?

Ich bin primär für die Junioren zuständig. Das bedeutet, ich trainiere die U15 als Head-Coach und wirke bei vielen anderen Teams zeitweise mit. Ab der U9 habe ich eigentlich mit jedem Junior in irgendeiner Weise Kontakt. Und das ist auch der Kern meiner Arbeit. Ich präge eine sehr athletenzentrierte Trainingskultur und das macht in einer Sportart wie Floorball, wo die Leistungsspannen innerhalb eines Teams teilweise doch auch groß sind, sicherlich Sinn. Neben den Teamtrainings, in denen wir auch immer mehr nach Entwicklungsfortschritt anstatt Alter aufteilen, können die Spieler in zwei Fördertrainings entsprechend ihren Kompetenzen trainieren. Neben den Trainings arbeite ich an der sportlichen Gesamtausrichtung des Vereins, also viel Konzeptionsarbeit. Das hat so in der Summe eigentlich meinen Erwartungen entsprochen, ich hatte ja bereits sehr viele Erfahrungen in der Vereinsarbeit gemacht. Aber das ganze wirklich in professioneller Weise dann auch machen zu können, war ein absoluter Traum. Für mich persönlich ist das mit Abstand der beste Job, den ich bisher hatte.

Was konntest du bisher schaffen? Bist du zufrieden mit deiner Arbeit?

Ich denke, das erste, was ich geändert habe, ist eben den Athleten ins Zentrum zu stellen. Dafür sollte die Kapazität durch meine Stelle auch am intensivsten genutzt werden. Jeden einzelnen Spieler mit seinen persönlichen Voraussetzungen, seinen spielerischen Schwächen und Potenzialen zu sehen und daran gezielt zu arbeiten. Die Zusammenarbeit entsprechend Leistungsniveaus ist durch die Fördertrainings und eine gezielte Förderkaderkonzeption altersübergreifend größer geworden. Vergangene Saison waren wir dann mit der U13 ziemlich erfolgreich und diese Saison schlägt die Arbeit bei den ganz kleinen (U7-U11) schon etwas an. Außerdem habe ich an der sportlichen Ausrichtung arbeiten können, wo ich aber nicht ganz so viel geschafft habe, wie erhofft. Auf die Saison 23/24 soll ein Lehrplan ab dem Jahrgang 2012 eingeführt werden, den ich momentan fertig stelle. Wir hatten über die vergangenen Monate einen Trainerworkshop gemacht, der hoffentlich auch etwas gebracht hat. Außerdem habe ich verschiedene Themensheets erstellt, die Trainer, Spieler und Eltern auf ihrem Weg unterstützen sollen. Grundsätzlich bin ich zufrieden, vor allem aufgrund der tollen Entwicklung vieler junger Floor Fighter.

Was hast du allgemein für Erfahrungen in den letzten zwei Jahren gemacht?

Der Anfang war etwas holprig. Zum einen, weil ich persönlich noch ziemlich auf der Platte hatte, zum anderen war ich ja auch der erste hauptamtliche, das heißt es war allen noch nicht so ganz klar, was ich alles machen soll und was ich eigentlich übernehmen kann. Das konnten wir aber intern eigentlich ziemlich gut ausloten. Ansonsten muss ich sagen, dass die Vereinsstruktur und das Standing in der Stadt sehr gut sind. Da ist sehr viel Entwicklungspotenzial da. Es sind unheimlich viele motivierte Junioren und Eltern an Bord, was wirklich Spaß macht und auch vieles erst ermöglicht. Vielen Dank an die tolle Elternschaft an der Stelle.

Was kommt die nächsten Jahre auf den Verein und deinen Nachfolger zu?

Wie bereits angesprochen, soll ab der kommenden Saison unser Ausbildungskonzept anlaufen und dementsprechend auch durchgesetzt werden. Das ganze wird dann ab Jahrgang 2012 durchgezogen werden, bei den älteren Jahrgängen wird der Fokus noch darauf liegen, die Spieler einfach sehr individuell zu entwickeln, sodass wir das Maximum herausholen. Wir haben sehr viele Talente aus den Jahrgängen 2006 - 2009, ich denke da können wir pro Saison mindestens 1-2 Spieler in den Erwachsenenbereich hochziehen. In den Jahrgängen 2010/2011 haben wir ein kleines "Corona-Loch", das wir aber diese Saison quantitativ sehr gut füllen konnten. Da wird das Ziel einfach sein, die Spieler ebenfalls individuell maximal zu entwickeln, sodass wir da auch ein paar Bundesligaspieler herausbekommen. 2012 und jünger sind wir meiner Meinung nach sehr gut aufgestellt und diese Jahrgänge werden dann anhand des Lehrplans hoffentlich auch gut entwickelt werden. Wenn wir das schaffen, ist meine Prognose, dass wir dann ab der Saison 29/30 jährlich sicherlich 3-5 Bundesligaspieler aus der U17 hochziehen können.

Daneben gilt es natürlich die Konzepte stetig weiterzuentwickeln, die Trainer, die ja oft Quereinsteiger sind, anhand des Ausbildungskonzepts weiterzuentwickeln, sicherlich wäre das noch eine spannende Sache, die interne Trainerausbildung ein wenig zu digitalisieren und Datenbanken für Trainingsvideos und Trainingsmaterialien anzulegen.

Hast du Interesse, in Julians Fußstapfen zu treten? Dann bewirb dich jetzt per E-Mail bis zum 19.05.2023 an: bewerbung@floorfighters.de 

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